Gehörtraining, Goldene Ohren? Ach was, das ist doch nur was für Musiker. Als technischer Tonmensch brauchen wir so etwas nicht … oder vielleicht doch?

Die Antwort lautet ganz klar: Natürlich, brauchen wir trainierte Ohren! Ein gut geschultes Gehör ist die Grundlage für all unsere Tätigkeiten und eine essenzielle Hilfe. Ob Frequenztuning beim Equalizer, feine Nuancen der Kompression, oder im Livebereich die Unabhängigkeit von Analyzern.

Als verantwortungsvoller Tontechniker sind wir zudem auch ein bisschen Musiker. Wir müssen Verstimmungen erkenne, ein Grundwissen über Harmonien besitzen und auch beim Mixdown oder rein technischen Aufgaben ist es vorteilhaft ein „absolutes“ Gehör zu besitzen. Alles in allem, viele gute Gründe um uns damit zu beschäftigen.

Wie das Wort „Gehörtraining“ bereits vermuten lässt, kommt die Fähigkeit leider nicht alleine über Nacht, sondern muss erlernt werden. Ähnlich wie beim Sport, dauert es dabei eine ganze Weile bis wir besser werden und das nur wenn wir regelmäßig „am Ball bleiben“. Als grobe Richtlinie: mindesten alle 2-4 Tage eine viertel bis dreiviertel Stunde üben. Bis die ersten Ergebnisse deutlich werden, kann es jedoch ein paar Wochen dauern.

Software

Während ich im Studium selbst noch mit Dave Moultons „Golden Ears“ auf Audio CD gequält wurde, gibt es in Zeiten von Smartphones geschicktere und abwechslungsreichere Wege um auch mal eben in der U-Bahn zu trainieren. Aus dem mannigfaltigen Angebot den man mit wenigen Klicks im jeweiligen App-Shop findet, möchte ich zwei herausragende Produkte vorstellen.