Erstklassiges Mastering kann eine perfekte Aufnahme klanglich veredeln. Sie werden sich wundern, wieviel man noch aus einer fertigen Produktion an Klang und Druck herausholen kann.
Musicfarm Recording Studio
Mastering Studios sind nicht nur Experten für Klangbearbeitung, sondern auch für Werbekommunikation. Hinter dem wohlklingenden, aber nie näher erklärten Begriff der „Veredelung“ verbirgt sich schlicht das tägliche Handwerk, die Fehler und Defizite einer Mischung zu verbessern.
Um dies dem Kunden besonders positiv zu verkaufen, wird das Vokabular entsprechend angepasst. Besitzt ein Song zu wenig Höhen „versüßt“ man sie, hat der Bass zu wenig Druck, wird er „optimiert“ und sind die Mitten zu Nasal werden sie schlicht „verschönert“.
Natürlich lassen sich selbst bereits hervorragende Songs noch weiter veredeln. Ein Hauch hier, ein bisschen dort, am besten durchgeführt mit sündhaft teurem, angesagten und „edlem“ Equipment, offeriert die vollkommene Vollendung. Dass viele dieser Änderungen, ähnlich wie Blattgold auf einer Currywurst sinnfrei sind, wird gerne ignoriert.
Neben der Taktik „mach’s n bissle lauter und schon klingt’s besser“, greift vor allem der „Badwannen-EQ“ um Kunden von der Wertigkeit des eigenen Tuns zu überzeugen. Heben wir die Bässe und Höhen durch einen leichten Shelf an und ziehen im Gegenzug etwas aus den Mitten heraus, sieht die resultierende EQ-Kurve nicht nur wie eine Badewanne aus, der Song klingt auch besser.
Ertrinken in der Badewanne
Hören Konsumenten das Produkt bei geringer Lautstärke auf linearen Boxen, sind die getroffenen Optimierungen tatsächlich förderlich. Doch was, wenn die bereits vom Hersteller badewannen-optimierte Stereoanlage mit eingeschaltetem Loudness auf Discolautstärke gebracht wird? Die einst positiven Effekte kumulieren sich zu einem wenig angenehmen Klangbrei.
Nimm einen Song und bearbeite ihn bei kaum hörbarem Pegel mit einem Badewannen-Filter bis die Bässe und Höhen deutlich zunehmen, das ganze aber noch angenehm und harmonisch wirkt. Nun drehe langsam die Lautstärke am Verstärker auf …
Fazit
Bei der Veredelung ist alles erlaubt, solange es dem Song dienlich ist, beziehungsweise einen kommerziellen Sound bewirkt. Dazu gehört eine simple Entrauschung oder Stereokorrektur, wie auch der Einsatz hochwertiger und teurer Effektgeräte, die eigene Klangeigenschaften mit sich bringen und Färbungen auf das Signal legen. Gerade letzteres wird von vielen Kunden erwartet und daher verkaufen wir am besten alle Fehlerkorrekturen und Optimierungen als „Veredelung“.