Wir befinden uns am Anfang des 20. Jahrhunderts, ein junger Ingenieur und Ökonom Namens Vilfredo Pareto untersucht die Vermögensverteilung in Italien und erkennt dass 20% aller Familien 80% des Vermögens besitzen. Diese soweit nicht erstaunliche und (leider) auch heute noch oft zutreffendes Verhältnis, lässt sich jedoch auch auf andere Lebensbereiche ausweiten, zum Beispiel:
- 20% aller YouTube Videos erhalten 80% aller Klicks
- 80% des Umsatzes macht ein Selbständiger mit 20% seiner Kunden
- 20% aller Kunden verursachen 80% Arbeitsaufwand
- 80% der Zeit tragen wir nur 20% unserer Kleidungsstücke
- 20% aller Produkte erzeugen 80% des Umsatzes
- 80% der Freizeit verbringst du mit 20% deiner Freunde
20% der Ursache ist oft für 80% der Wirkung verantwortlich.
Aufwand und Nutzen
Im Bezug auf Zeitmanagement ergeben sich daraus interessante Perspektiven. Um eine Arbeit perfekt (100%) zu erledigen benötigen wir 100% Zeit, um sie zu gut (80%) zu erledigen lediglich 20% Zeit. Wer gerne zum Perfektionismus tendiert steckt somit unglaublich viel Zeit in seine Projekte, nur um sie noch wenige Prozent zu verbessern.
Natürlich können wir selten nach 80% einfach den Hammer fallen lassen und Feierabend machen, zum Beispiel ein Haus (80%) ohne Dach (20%) zu bauen wäre eher unklug. Pareto regt somit viel mehr den Gedanken nach einer Aufwands-Nutzen-Analyse an:
- Muss ich meine Lautsprecher tatsächlich auf den Millimeter genau Winkeln?
- Wird der Song tatsächlich besser wenn er nochmals einen halben Tag gemastert wird?
- Erhöht ein Redesign der Webseite tatsächlich die Kundenbesuche?
- Lohnt es sich viel Zeit in die grafische Aufarbeitung von Power Point Folien zu stecken, wenn die eigentliche Informationen bereits nach wenigen Minuten eingetragen sind?
Oft ist die Antwort schlicht „Nein“. Was uns selbst als Dorn im Auge oder Mangelhaft erscheint, ist für Dritte eventuell gut genug.
Aus einer anderen Sicht besagt das Pareto-Prinzip, dass 20% aller Tages-Aufgaben 80% unserer Zeit beanspruchen. Diese gilt es ausfindig zu machen, zu optimieren, eventuell weg zu lassen um so mit wenig Aufwand viel freie Zeit zu erhalten.
Fazit
- Investiere in die wichtigen Dinge des Lebens möglichst viel Zeit und Energie, ohne dabei zu perfektionistisch zu werden.
- Beginne mit den 20% der Aufgaben die 80% Nutzen erbringen. Wenn du anschließend noch Lust und Zeit hast, erledige den Rest.
- Überlege bei jedem Projekt ob es tatsächlich ein 100 prozentiges Ergebnis erfordert, oder ob ein ein bisschen „sparen“ nicht auch ausreichend ist.
- Streiche ein unnötige, zeitaufwändige Aufgaben aus deinem Leben.