Was gibt es schöneres als wild fuchtelnd und schreiend mit dem Kollegen zu kommunizieren oder verzweifelt den Stagehand zu suchen? Funkgeräte! Ein paar dieser kleinen Dinger sind echte Lebensretter und verbessern das Arbeitsklima gerade auf größeren Baustellen enorm. Bleibt nur die Frage welches der vielen Systeme ist das Beste?
Privat Mobile Radio (PMR446)
Um in ganz Europa stressfrei mit den selben Geräten zu kommunizieren, ist ein PMR genau die richtige Wahl. Allerdings tummelt sich auf den gerade mal 8 verfügbaren Frequenzen auch halb Europa, da selbst Discountprodukte oder Babyphones zwischen 446,00625 – 446,09375 Megahertz ihr Unwesen treiben und unerwünschte Störungen in dicht besiedelten Gebieten vorprogrammiert sind.
In dies Fall ist es nahezu positiv, dass in Innenstädten mit ihren Häuserschluchten oft nur Reichweiten von wenigen hundert Metern möglich sind. Kanalkodierungen (Pilottöne) ermöglichen zudem, dass wir wirklich nur Meldung von unseren gewünschten Gesprächspartnern empfangen – zumindest solange die Frequenz nicht bereits belegt ist.
Los geht der Spaß bei ca. 25 Euro für ein Pärchen, wobei diese vermutlich nicht mal als Spielzeug wirklich taugen. Um die Chancen auf eine hohe Reichweite, Langlebigkeit, gute Modulation und viele Anschlusssmöglichkeiten (z.B. Headsets) zu steigern, sind eher Preise um die 60 – 120 Euro pro Gerät notwendig.
Freenet
Alternativ, aber leider nur auf Deutschland und zeitlich bis 2025 begrenzt, ist das „Freenet“ als kostenloser Ableger des Betriebsfunks. Auf sechs Kanälen im 2 Meter Band zwischen 149,0250 und 149,1125 Mhz herrscht entgegen PMR eine angenehme Ruhe.
Schuld daran sind die hohen Preise, die für einzelne Geräte erst im dreistelligen Bereich beginnen. Dafür bekommen wir zumindest professionelles Equipment, das den harten Arbeitsalltag übersteht und sich per Computerschnittstelle beliebig Programmieren lässt. Einem Umstieg in den professionellen Betriebsfunk steht damit bei Bedarf nichts mehr entgegen.
Freenetfunkgeräte im Preisbereich zwischen 100 und 200 Euro sind zum Beispiel das Kenwood TK-2302-E2, Stabo Freetalk oder Team Tecom IPX5 Freenet
Weitere Möglichkeiten
Neben PMR und Freenet existieren noch zwei andere kostenlose Möglichkeiten, die sich allerdings nur bedingt für das Veranstaltungsleben eignen.
- Noch günstiger als PMR sind die SRD (Short Range Device) oder LPD (Low Power Device) Funken, die sich jedoch die Kanäle mit schnurlosen Kopfhöreren, Wetterstationen, Funksensoren und sogar leistungsstarken Amateuerfunkern teilen.
- Das „Citizens‘ Band“ (CB-Funk) als bekanntestes Funknetz ist eigentlich eine gute Wahl, zumindest wenn man Fernfahrer ist. Um die Überlegenheit auszuspielen benötigt es sehr lange Antennen die zusammen mit den meist klobigen Handgeräten nur schlecht in die Hosentasche passen.
Fazit & Geräte
Funkgeräte auf PMR Basis wie das MIDLAND G5 XT haben sich im privaten und semiprofessionellen Alltag bereits tausendfach bewährt und kosten in einem Zweierset mit Koffer, Ladestation und Freisprecheinrichtung weniger als 100 Euro. Ausgestattet mit Vibrationsalarm verpasst man selbst in lauter Umgebung keinen Funkspruch. Für ein kleines Team, das sich nicht kilometerweit verstreut, oder durch viele dicke Betonwände getrennt ist reicht eine solche Investition für viele Veranstaltungen aus.
Im professionellen Bereich und Großveranstaltungen sieht man hingegen oft Motorola GP340 und neuere Nachfolgemodelle aus der digitalen DP Serie, die entweder im Freenet oder auf speziell gemieteten Frequenzen betrieben werden. Einzelpreise von über 250 – 700 Euro, machen sie jedoch für den gelegentlichen Einsatz uninteressant. Möchtest du gebrauchte Geräte kaufen, kontrolliere genau, welche Frequenzbereiche das Funkgerät unterstützt und ob diese in Deutschland zugelassen sind.